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Faculty of Law, Business & Economics

VWL VIII: International Competition Policy – Prof. Dr. Fabian Herweg

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Verhaltensökonomik

Verhaltensökonomik (Mikroökonomik III/IV)

Dozent:

Prof. Dr. Fabian Herweg

Übungsleiter:

Magdalena Helfrich, M.Sc. & Prof. Dr. Fabian Herweg

eLearning:

https://elearning.uni-bayreuth.de/

Kursbeschreibung: (2 SWS Vorlesung + 1 SWS Übung)

Die Vorlesung Verhaltensökonomik richtet sich an Bachelorstudierende der Wirtschaftswissenschaften (Econ, IWE, P&E) mit grundlegenden Kenntnissen der Mikroökonomie. Da die Verhaltensökonomik eine Erweiterung der klassischen Konsumententheorie darstellt, sind gute Kenntnisse dieser erforderlich. Die Vorlesung ist daher insbesondere für fortgeschrittene Bachelorstudierende geeignet.

Die Verhaltensökonomik (Behavioral Economics) ist ein relativ junger Zweig der Mikroökonomik. Sie versucht noch stärker als die klassische Mikroökonomik psychologische Verhaltensmotive in ökonomischen Entscheidungssituationen zu berücksichtigen und formal zu modellieren. Einer der wichtigsten Arbeiten zur Entwicklung dieser Disziplin war der Aufsatz der beiden Psychologen Kahneman und Tversky (1979), in dem sie ihr Konzept der „Prospect Theory“ entwickelten. Die Verhaltensökonomik wurde auch stark geprägt durch Arbeiten der Experimentellen Wirtschaftsforschung, welche einige systematische Abweichungen menschlichen Verhaltens von den Vorhersagen des neoklassischen Modells aufzeigten.

In der Vorlesung sollen die Studierenden mit den wichtigsten Modellen der Verhaltensökonomik vertraut gemacht werden. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf der formalen Modellierung von Präferenzen und Nutzen, um bestimmte psychologische Verhaltensmotive erfassen zu können, die im Standardmodell fehlen. Die verhaltensökonomischen Modelle individuellen Entscheidens stellen hier typischerweise eine Erweiterung des klassischen Modells dar (Verhaltensökonomik ist eine Erweiterung der klassischen Mikrotheorie und keine Alternative zu dieser). Auch wenn der Fokus auf individuellem Verhalten liegt, werden mitunter die Auswirkungen der modellierten psychologischen Verhaltensmotive in Marktkontexten untersucht.

Die Vorlesung wird durch eine Übung ergänzt, in der die theoretischen Modelle anhand einfacher Rechenbeispiele vertieft werden und die Methodik zum Lösen von verhaltensökonomischen  Modellen geschult wird.

 

Kursinhalte (geplant):

1. Neoklassisches Modell individueller Entscheidungen

2. Zeitpräferenzen

    2.1 Zeitkonsistenz und Diskontierung

    2.2 Zeitinkonsistenz und hyperbolisches Diskontieren

    2.3 Das (β,δ)-Modell

    2.4 Naives und vorrausschauendes Verhalten

    2.5. Marktreaktionen auf zeitinkonsistente Präferenzen

    2.6. Projection Bias

 3. Risikopräferenzen

    3.1 Das Erwartungsnutzentheorem (EUT)

    3.2 Anomalien des EUT

    3.3 Prospect Theory

    3.4 Verlustaversion

    3.5 Wahrscheinlichkeitsgewichtung

    3.6. Alternative Modelle (Regret Aversion)

 4. Verlustaversion bei risikolosen Entscheidungen

    4.1 Der Endowment Effect

    4.2 Value Function und der Endowment Effect

    4.3 Kritik am Endowment Effect

 5. Fairness und Reziprozität

    5.1 Experimentelle Evidenz

    5.2 Ergebnisbasierte Fairnesspräferenzen (Fehr-Schmidt)

    5.3 Intentionsbasierte Fairnesspräferenzen (Rabin)

 

Literatur:

  • Wilkinson, Nick und Matthias Klaes (2012): “An Introduction to Behavioral Economics”, 2. Auflage, Palgrave Macmillan, New York.
  • Camerer, Colin F., G. Loewenstein und Mathew Rabin (2004): “Advances in Behavioral Economics”, Russell Sage Foundation, Princeton University Press, Princeton.
  • Wakker, Peter P. (2010): “Prospect Theory for Risk and Ambiguity”, Cambridge University Press, New York.

Webmaster: Heidi Roßner-Schöpf

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